Gymnasium Schramberg: Droht der Super-GAU?
"Kernsanierung" möglich

Der Sanierungsfall Gymnasium könnte sich für die Stadt zu einer Katastrophe entwickeln. Inzwischen ist von einer „radikalen Kernsanierung“ die Rede. Das würde bedeuten, das Schulhaus wäre auf Jahre nicht nutzbar. Die Schülerinnen und Schüler müssten in ein wie auch immer gestaltetes Provisorium umziehen.
Schramberg. Nach Informationen der NRWZ hat es neue Messungen im Gymnasium gegeben. Ein Rottweiler Fachbüro hatte der Rat beauftragt, einen Maßnahmenplan zu erarbeiten. Außerdem hat die Stadt mit Jessica Dubovski eine Fachfrau für das Sanierungsprojekt eingestellt (wir haben berichtet).

Elternbeiräte informiert
In einer Elternbeiratssitzung des Gymnasiums Mitte Mai hat die Schulleitung den Elternvertreterinnen und -vertretern berichtet, es stehe „die Möglichkeit im Raum, dass eine radikale Kernsanierung empfohlen wird“. Dann würde das Gebäude „für einige Zeit komplett geräumt und bis auf den Rohbau zurückgebaut“.
Die Schule sieht dabei die Chance, dass dann die Räume nach modernen Konzepten umgestaltet werden könnten. Dafür habe sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich Anregungen von anderen Schulen holen soll.
Containerdorf auf Parkplatz?
Welche Konsequenzen ein solcher Plan für die Stadt hätte, ist in der Sitzung offen geblieben. Es würde nach Informationen der NRWZ bedeuten, dass die Stadt ein „Containerdorf“ für das Gymnasium auf dem Areal der früheren Postgaragen errichten lassen müsste. Andere Ausweichmöglichkeiten für eine drei- bis vierzügige Schule mit acht und künftig wieder neun Jahrgängen gäbe es in Schramberg nicht.
Die aus derselben Zeit stammenden Bauten der Gymnasien am Hoptbühl in Villingen und am Deutenberg in Schwenningen musste die Stadt Villingen Schwenningen wegen Schadstoffbelastungen von 2005 bis 2005 beziehungsweise von 2017 bis 2020 mit Millionenaufwand sanieren lassen.

Jahre im Provisorium?
Es geht also um mehrere Jahre, in denen die Schule in provisorischen Räumen unterkommen müsste. Für die Berneckschule bestellt die Stadt gerade Module für vier Klassenräume. Diese werden etwa 750.000 Euro kosten. Für ein Gymnasium mit mehr als 25 Klassen und zahlreichen Fach- und Nebenräumen werden die Kosten enorm hoch sein, auch wenn die Stadt die Module „nur“ mietet.
Bei den Haushaltsberatungen am vergangenen Donnerstag im Gemeinderat hatten mehrere Rednerinnen und Redner angedeutet, dass in der nächsten Gemeinderatssitzung am 10. Juli noch schwerwiegende Themen angesprochen werden. Diese habe man nichtöffentlich bei der Haushaltsklausur im Mai diskutiert.
Wie diese möglichen Zusatzbelastungen im Haushalt 2025 und in den Folgejahren aufgefangen werden sollen, ohne auf ein anderes Prestige-Projekt wie die Halle in Tennenbronn, die Sanierung der Villa Junghans oder den Bau des Schulcampus (vorläufig) zu verzichten – es wird spannend.